Das Gut Vogelsang

Das Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung ist mehr als der Bereich innerhalb des Institutszauns. Es ist umgeben von landwirtschaftlichen Flächen, die ebenfalls zum Institut gehören – das Gut Vogelsang.

Die Historie des Gutshofs

Das Gut Vogelsang hat eine lange Tradition. Die Wurzeln reichen wahrscheinlich bin in die Zeit der alten Römer. Im Jahre 1989 entdeckten Mitarbeiter des Römisch-Germanischen Museums der Stadt Köln als Amt für Biodendenkmalpflege auf einem Flurstück in der Nähe des Gutes ein romisches Privatbad, dass offensichtlich als Flügelbau zu einer römischen Villa rustica gehörte. Die zum Teil freigelegte Fundstelle wurde vorläufig wieder eingedeckt und als Bodendenkmal ausgewiesen.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Gut im Jahre 1100. Es befand sich ursprünglich im Besitz des Klosters St. Andreas in Köln.

Die Ländereien als Freilandfläche für die Wissenschaft

Mit einer der Gründe, dass 1955 das damalige Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung von Niedersachsen nach Nordrhein-Westfalen umzog, war die Möglichkeit das Hofgut Vogelsang der Stadt Köln mit allen Ländereien anzupachten, um diese auch als Versuchsflächen nutzen zu können.

In früheren Zeiten des Institutes wurden viele Züchtungs- und Anwendungsversuche im Freiland an Obst, Gemüse, Futterpflanzen und Getreide (Gerstensorte Vogelsanger Gold) durchgeführt. Mit der Umorientierung auf die molekulare Grundlagenforschung und der Umbenennung in Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung wurden die Freilandversuche immer weniger und mit aufkommendem Widerstand in der Bevölkerung gegen die Gentechnik, diese in die Gewächshäuser verlegt.

Heute ist Gut Vogelsang ein rheinischer Ackerbaubetrieb mit sehr geringem Anteil an Freilandversuchen.

Der landwirtschaftliche Betrieb heute

Der landwirtschaftliche Betrieb Gut Vogelsang umfasst 140 ha Pachtfläche auf besten Lössböden mit hoher Ertragsfähigkeit.

Diese teilen sich auf wie folgt: 25 ha Winterweizen, 25 ha Zuckerrüben, 25 ha Silomais, 25 ha Wintergerste und 25 ha Winterraps als Verkaufsfrüchte, mit denen die Bewirtschaftung des Betriebes finanziert wird. Die restlichen Flächen sind 6 ha Blühstreifen und -flächen, 3 ha Wald (unter Naturschutz), 3 ha Schaugarten, Obst- und Versuchsflächen, 2 ha Grünland und die Hoffläche.

Gut Vogelsang hat seit 30 Jahren eine Betriebskooperation mit zwei weiteren landwirtschaftlichen Betrieben aus Widdersdorf. Die in Summe 470 ha Kooperationsflächen werden mit gemeinsam gekauften Maschinen durch einen angestellten Betriebsleiter einer der Kooperationsbetriebe und den Gutshofsverwalter von Gut Vogelsang in Absprache bewirtschaftet. In seiner Rolle als Gutshofverwalter fungiert Martin Krist als Bindeglied zur regionalen Verwaltung und Politik und engagiert sich in vielen landwirtschaftlichen Vereinigungen und der Öffentlichkeitsarbeit des Instituts.

Zur Redakteursansicht